SYBILLE ENDER

 
 

ENGE 1

Maria Hoffnungsspiegel

Maria
Aquarell, 2022, 65 x 50 cm

Der Hoffnungsspiegel
Öl auf Leinwand, 2018, 120 x 120 cm

Riss Chaos

Riss
Mischtechnik, 2016, 100 x 120 cm

Chaosordnungsversuchskonzept
Öl auf Leinwand, 2016, 100 x 100 cm

Sie sehen Dich an Falsches Geschlecht

Sie sehen Dich an
Öl auf Leinwand, 2015, 100 x 100 cm

Das falsche Geschlecht
Öl auf Leinwand, 2015, 100 x 100 cm

Zentrifuge Richtungen

Zentrifuge
Öl auf Leinwand, 2013, 80 x 80 cm

Richtungen
Öl auf Leinwand, 2013, 100 x 80 cm

Durchblick I Durchblick III

Durchblick I
2004, Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm

Durchblick III
2004, Öl auf Leinwand, 120 x 80 cm

Aus Erde gemacht

Aus Erde gemacht
2012, Acryl, 120 x 100 cm

Hellblaues Packeis klemmt eine Frau ein, überwuchert einen Mann. Eissplitter verriegeln einer bleichen Schönen den Lebensraum und sind, deren schmerzlichem Blick nach, bis in ihr Herz eingedrungen (Serie "Durchblick"). "Eiszeit, mit mir beginnt die Eiszeit, im Labyrinth der Eiszeit, minus neunzig Grad…" sang "Ideal" 1981. So prägnant frostig wie die Neue-Deutsche-Welle-Band prangert Sybille Ender mit ihren Mitteln soziale Kälte an. Bedrängnis und Einsamkeit werden ebenso in "Verwicklungen" greifbar, die eine Gestalt erst umgarnen, um sie schließlich vollends einzuspinnen. Kein Ausweg nirgends. Auch nicht für den "Gestörten Fischschwarm", ein hilfloser Haufen verdrehter Leiber mit schiefen Mäulern.

Doch die unbeugsame fahle Figur im Feuer ("Aufstehen") könnte wie ein Phönix aus der Asche neu erstehen. Hoffnung transportieren desgleichen Schüttungen von Helligkeit als "Licht im Grau" sowie blendendes Leuchten, das eine Menschenmenge aus schwarzer Düsternis reißt ("Und hast Du die Liebe nicht"). Dabei verblüfft, dass der Betrachter die völlig abstrahierte Schar als solche unmittelbar begreift.

In den symbolträchtigen Bildern gehen Zeit- und Gesellschaftskritik mit zeitlosen Fragen individueller Befindlichkeit und der Natur des Menschen einher. Durch "Gier" strecken sich im gleichnamigen Bild alle Hände nach einer Perle. Im Triptychon "Begreifen" reißen sie Krüge an sich, so dass sie zerbrechen. Radikale Ausbeutung schickt den letzten Fisch in die Wüste, gebiert finale Zerstörung. Wehe, wenn der Mensch des Menschen Feind wird, wenn er ausgrenzt, die Hölle auf Erden bereitet und systematisch Massen mordet ("Es werde Licht").

Herausforderungen warten auch jenseits globaler Probleme. Immer gilt es, sich zu positionieren. Schon der Alltag des Einzelnen bietet reichlich Konfliktpotential: Eine Mutter versucht ihren beiden Kindern gerecht zu werden. Das Aquarell bringt die Zerreißprobe berührend zum Ausdruck, da das eine freiheitsstrebend an ihrer Hand zerrt, das andere aber, mit ihrem Leib verschmelzend, unbedingte Nähe sucht und zudem freies Farbrinnen außerhalb der Körper das Auseinanderdriften der Interessen unterstreicht.

(Hildegard Ginzler)

Buch "Sybille Ender - Aquarell Pastell Öl Acryl Skulptur"
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Illustrationen im Kinderbuch "Fritzi findet" von Monika Littau
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